
29 Mai Wenn Welpenkäufer zur Herausforderung werden
Zwischen Anspruch, Verantwortung und Social Media: Was tun, wenn Welpenkäufer schwierig werden?
Etwa fünfzehn Züchterinnen und Züchter trafen sich am 28. Mai zum offenen Erfahrungsaustausch im Haus am Alsberg in Rennerod. Nicht alle brachten jahrzehntelange Erfahrung mit – aber auch diejenigen, die sich noch auf ihren ersten Wurf vorbereiteten, hatten Fragen im Gepäck.

Diskutiert wurden Themen, die viele Züchter beschäftigen: Wie geht man mit den unterschiedlichen Erwartungen und Ansprüchen der Welpenkäufer um? Wo liegen die eigenen Verantwortlichkeiten als Züchter – und wo enden sie? Wie kann man Missverständnisse vermeiden und den eigenen Ruf schützen? Was kann ein Kaufvertrag leisten? Und was eine transparente Kommunikation?
Die Beiträge reichten von konkreten Alltagsbeispielen über offene Fragen bis hin zu nachdenklichen Anmerkungen zur Entwicklung der Welpenanfragen insgesamt. »Manchmal fragt man sich schon, warum man überhaupt weitermacht«, meinte eine Züchterin resigniert. »Selbst wenn man sich bemüht, Dinge einvernehmlich zu regeln und den Welpenkäufern entgegenzukommen, scheint die Hemmschwelle deutlich niedriger geworden zu sein, rechtliche Schritte einzuleiten oder das Ganze öffentlich auszutragen.«
In diesem Zusammenhang wurde auch die Bedeutung der Sozialen Medien immer wieder kritisch hinterfragt. »Es ist ein Fluch und ein Segen«, meinte eine der Züchterinnen, »Social Media erleichtert es enorm, mit den Welpenkäufern in Kontakt zu treten, nimmt einem selbst aber oftmals auch das Heft aus der Hand.« Besonders der Austausch in Facebook-Gruppen – der oft und gerne eskaliert – kam hier zur Sprache. »Ist das noch berechtigte Kritik? Oder ist das schon Rufmord?« Das wurde von vielen bestätigt. »Ich würde mir wünschen, dass der Club einem im Streitfall zuverlässig zur Seite steht«, sagte eine Züchterin, »dass er beispielsweise dabei unterstützt, eine angemessene Rechtsberatung zu finden.«

Am Ende blieb vor allem die Erkenntnis, dass es keine Patentlösung im Umgang mit Welpenkäufern gibt. Aber dass ein offener, ehrlicher Austausch unter Züchtern Mut macht – und vielleicht doch dabei hilft, den einen oder anderen Stolperstein aus dem Weg zu räumen.