Züchterabend in Rennerod

Wenn Welpenkäufer zur Herausforderung werden

Zwischen Anspruch, Verantwortung und Social Media: Was tun, wenn Welpenkäufer schwierig werden?

Etwa fünf­zehn Züch­te­rin­nen und Züch­ter tra­fen sich am 28. Mai zum offe­nen Erfah­rungs­aus­tausch im Haus am Als­berg in Renn­er­od. Nicht alle brach­ten jahr­zehn­te­lan­ge Erfah­rung mit – aber auch die­je­ni­gen, die sich noch auf ihren ers­ten Wurf vor­be­rei­te­ten, hat­ten Fra­gen im Gepäck.

Züchterabend in Rennerod

Dis­ku­tiert wur­den The­men, die vie­le Züch­ter beschäf­ti­gen: Wie geht man mit den unter­schied­li­chen Erwar­tun­gen und Ansprü­chen der Wel­pen­käu­fer um? Wo lie­gen die eige­nen Ver­ant­wort­lich­kei­ten als Züch­ter – und wo enden sie? Wie kann man Miss­ver­ständ­nis­se ver­mei­den und den eige­nen Ruf schüt­zen? Was kann ein Kauf­ver­trag leis­ten? Und was eine trans­pa­ren­te Kommunikation?

Die Bei­trä­ge reich­ten von kon­kre­ten All­tags­bei­spie­len über offe­ne Fra­gen bis hin zu nach­denk­li­chen Anmer­kun­gen zur Ent­wick­lung der Wel­pen­an­fra­gen ins­ge­samt. »Manch­mal fragt man sich schon, war­um man über­haupt wei­ter­macht«, mein­te eine Züch­te­rin resi­gniert. »Selbst wenn man sich bemüht, Din­ge ein­ver­nehm­lich zu regeln und den Wel­pen­käu­fern ent­ge­gen­zu­kom­men, scheint die Hemm­schwel­le deut­lich nied­ri­ger gewor­den zu sein, recht­li­che Schrit­te ein­zu­lei­ten oder das Gan­ze öffent­lich auszutragen.«

In die­sem Zusam­men­hang wur­de auch die Bedeu­tung der Sozia­len Medi­en immer wie­der kri­tisch hin­ter­fragt. »Es ist ein Fluch und ein Segen«, mein­te eine der Züch­te­rin­nen, »Social Media erleich­tert es enorm, mit den Wel­pen­käu­fern in Kon­takt zu tre­ten, nimmt einem selbst aber oft­mals auch das Heft aus der Hand.« Beson­ders der Aus­tausch in Face­book-Grup­pen – der oft und ger­ne eska­liert – kam hier zur Spra­che. »Ist das noch berech­tig­te Kri­tik? Oder ist das schon Ruf­mord?« Das wur­de von vie­len bestä­tigt. »Ich wür­de mir wün­schen, dass der Club einem im Streit­fall zuver­läs­sig zur Sei­te steht«, sag­te eine Züch­te­rin, »dass er bei­spiels­wei­se dabei unter­stützt, eine ange­mes­se­ne Rechts­be­ra­tung zu finden.«

Züchterabend in Rennerod

Am Ende blieb vor allem die Erkennt­nis, dass es kei­ne Patent­lö­sung im Umgang mit Wel­pen­käu­fern gibt. Aber dass ein offe­ner, ehr­li­cher Aus­tausch unter Züch­tern Mut macht – und viel­leicht doch dabei hilft, den einen oder ande­ren Stol­per­stein aus dem Weg zu räumen.